Johannes Heesters verliert Prozess vor dem Kammergericht Berlin

Die Zivilkammer 27 des Kammergerichts Berlin (KG Berlin) hat die Klage des Schauspielers Johannes Heesters gegen den Journalisten und Buchautor Volker Kühn auf Unterlassung und Widerruf verschiedener Äußerungen über einen Auftritt des Künstlers vor der Wachmannschaft der SS am 21. Mai 1941 im Konzentrationslager Dachau abgewiesen. Die beanstandeten Sätze stammen aus einem Interview Volker Kühns mit einer niederländischen Zeitung aus dem Februar 2008.

Nach Auffassung des Gerichts habe der Schauspieler nicht bewiesen, dass die Äußerungen des Journalisten soweit sie Tatsachen betreffen unwahr seien. Dieser Beweis wäre jedoch Voraussetzung für einen durchsetzbaren Anspruch auf Unterlassung bzw. Widerruf. Soweit es sich bei den beanstandeten Passagen des Interviews um Meinungsäußerungen handele, werde die Grenze der unzulässigen Schmähkritik nicht überschritten. Der Journalist habe die im Rahmen journalistischer Recherche erforderlichen Sorgfaltspflichten eingehalten.

Gegen das Urteil (Gesch-Nr.: 27 O 799/08) ist eine Berufung zum Kammergericht möglich.

Pressemitteilung Nr. 52/2008 des KG Berlin vom 16.12.2008

Goldberg Rechtsanwälte

Rechtsanwalt Michael Ullrich, LL.M. (Informationsrecht)

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