Das Ende von Giropay: Was Händler jetzt wissen müssen

Mit der Einstellung des Giropay-Verfahrens zum 31.12.2024 stehen Händler vor der Herausforderung, ihre Zahlungsprozesse anzupassen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen und bieten praxisnahe Lösungsansätze.

Warum wird Giropay eingestellt?

Auf dem Bezahldienst hatten sich viele Nutzer registriert, tatsächlich genutzt haben es aber nur die Wenigsten. Nach einem Verlustvortrag von knapp acht Millionen Euro 2023, zieht die Paydirekt GmbH, die den Bezahldienst erst 2020 übernommen hat, die Reißleine. Der Bezahldienst verfolgte viele gute Ansätze, allen voran in Fragen des Datenschutzes der Nutzer. Gegen die amerikanische Konkurrenz konnte er sich allerdings nie durchsetzen.

Wie lange können Händler noch Giropay nutzen?

Bis zum 31.12.2024 können Händler weiterhin Giropay für Online-Transaktionen anbieten. Danach können keine neuen Zahlungen mehr über Giropay abgewickelt werden. Wichtig ist jedoch, dass über das Händler-Portal sowohl Rückerstattungen und auch der Zugriff auf Transaktionsdaten bis zum 28.02.2025 möglich bleiben. Ab diesem Zeitpunkt ist der direkte Zugang zu Giropay-Funktionen nicht mehr verfügbar.

Wie gehe ich mit Rückerstattungen um?

Die Bearbeitung von Rückerstattungen können Händler noch bis zum 31.01.2025 über Giropay abwickeln. Kosten für die Abwicklung von Rückerstattungen fallen dabei in der Zeit vom 01.01. – 31.01.2025 nicht an, auch wenn dies von den bisherigen vertraglichen Bedingungen abweicht. Ab dem 01.02.2025 müssen Händler auf Alternativen zurückgreifen.

Händler sollten ihre Kunden frühzeitig informieren, um Missverständnisse oder Verzögerungen zu vermeiden.

Welche Anpassungen sind für Händler erforderlich?

  • Logo: Stellen Sie sicher, das Giropay-Logo spätestens bis zum 31.12.2024 aus der Auflistung Ihrer Zahlungsmethoden zu entfernen.
  • Zahlart: Deaktivieren Sie Giropay als Zahlart und stellen sicher, dass Sie Ihren Kunden weiterhin eine gängige und unentgeltliche Bezahlmethode anbieten: Paydirekt ist hier die logische Fortführung des bisherigen Systems, da es ebenfalls von deutschen Banken unterstützt wird und auf vertraute Überweisungsprozesse setzt. Darüber hinaus können Sie Dienste wie Kreditkartenzahlungen, PayPal oder Sofortüberweisung in Betracht ziehen.
  • Daueraufträge: Informieren Sie Ihre Kunden, die Giropay in einem Dauerauftrag hinterlegt haben, damit diese spätestens zum 31.12.2024 auf eine alternative Zahlart umstellen können.
  • Transaktionen: Schließen Sie alle über Giropay abgewickelten, offenen Transaktionen bis zum 31.12.2024 ab. Sollten dies nicht möglich sein, vereinbaren Sie mit Ihren Kunden einen alternativen Zahlungsweg für den Abschluss der getätigten Käufe.

Fazit: Jetzt die Zahlungsprozesse anpassen

Die bevorstehende Einstellung von Giropay erfordert eine rasche Anpassung der Zahlungsprozesse. Händler sollten ihre technischen Systeme und Kundenkommunikation rechtzeitig auf alternative Bezahlmethoden umstellen, um eine reibungslose Zahlungsabwicklung zu gewährleisten. Händler, die nach einer attraktiven Alternativen suchen, sei der neue europäische Zahlungsdienst „Wero“ ans Herz gelegt. Der Zahldienst ist europäisch, sicher, datenschutzkonform und kann ab Mitte 2025 auch im Online-Handel eingesetzt werden. Ob er sich gegen die amerikanische Konkurrenz durchzusetzen vermag, wird sich aber erst noch zeigen müssen.